Own360

Disclaimer: Ich habe keine Verbindung zum Team, halte keine Anteile am Unternehmen und teile nur meine persönliche Meinung.

In Erinnerung an den großartigen John C. Bogle, Gründer von Vanguard, Entwickler des ersten Indexfonds und Autor lehrreicher Büchern wie The Little Book of Common Sense Investing, wähle ich für dieses Memo drei seiner Zitate als Überschriften.

“Don’t look for the needle in the haystack. Just buy the haystack!”

Ich persönlich halte ein Portfolio aus Einzelaktien und ETFs bei verschiedenen online Banken. Somit bin ich also nicht unbedingt in der Zielgruppe von Own360. Diejenigen von uns, die sich schon lange mit ETF Sparplänen beschäftigen, sind es gewohnt die Gebühren im Auge zu haben und setzen auf günstige online Broker und börsengehandelte Indexfonds. Dabei verliert man sich manchmal in akademischen Diskussionen über Gebühren (TER), die genaue Abbildung des jeweiligen Index (TD) oder die Replikationsform. Wirklich wesentlich ist aber:
i) Kosten niedrig halten,
ii) breit streuen,
iii) Zinseszinseffekt (steueroptimal) über viele Jahre arbeiten lassen.

Für die breite Bevölkerung kann das Investieren in Aktien und Indexfonds zunächst abschreckend sein. Zu viele Fachbegriffe und zu viel Komplexität bei der Eröffnung eines Depots bzw. in weiterer Folge beim Kauf von ETFs. Mittlerweile gibt es fast schon zu viel Auswahl und ohne ein Mindestmaß an Recherche über Plattformen wie justETF oder TrackingDifferences fühlt man sich schnell überfordert. Die meisten Menschen wollen schließlich keine Dissertation über Indexfonds verfassen, sondern einfach nur regelmäßig breit diversifiziert investieren und langfristig an der weltweiten Wertschöpfung teilhaben.

“When there are multiple solutions to a problem, choose the simplest one.”

Bisher habe ich Own360 nur von der Seitenlinie aus verfolgt. Seit dem Angebot des gebührenfreien Sparplans für den Own360 Community Fonds bin ich aber neugierig geworden. So ein Angebot schlägt dann selbst die Ausführungs- und Haltekosten der billigsten online Broker und die laufenden Gebühren der billigsten ETFs. Um mir ein persönliches Bild von dem Angebot und der App zu machen, habe ich kurzerhand ein Depot über die App eröffnet. Online Banken haben den Prozess der Account Eröffnung generell gut im Griff, aber so einfach und angenehm wie bei Own360 fand ich es noch nie – super Prozess!

Über die Own360 App investiert man breit gestreut in jene rund 300 Unternehmen, die für den deutschsprachigen Raum von besonderer Relevanz sind. Über ein Nachhaltigkeits-Voting in der App bestimmen Nutzer selbst mit, in welche Unternehmen der Own360 Community Fonds künftig nicht investieren soll. Das ist ein interessanter Ansatz, der Investoren ein gutes Gefühl bei ihrer Investition gibt und ihnen möglicherweise auch auch dabei helfen wird, in schwierigen Phasen investiert zu bleiben.

Zusätzlich zu dem guten Angebot und einer intuitiven App ist es erfreulich zu sehen, wie sehr versucht wird, Benutzer und Interessierte mit lehrreichen Informationen rund um den öffentlichen Kapitalmarkt zu versorgen. Dem Team gelingt es mit einer spielerischen Mischung Inhalte zu vermitteln. Somit halte ich die App und das Angebot für einen sehr guten Einstieg in die Welt der Kapitalanlage mit regelmäßigen Sparplänen. Zwar hat man als Anleger kein Exposure in manchen Märkten und ein gewisses Home-Bias ist natürlich bei der Selektion vorhanden, aber das schließt weitere Anlagen (z.B. in Emerging Market ETFs) in Zukunft ja nicht aus. 

“The winning formula for success in investing is owning the entire stock market through an index fund, and then doing nothing. Just stay the course.”

Der wichtigste Schritt beim Investieren ist überhaupt damit zu starten. Und diesen ermöglicht Own360 spielerisch. Der öffentliche Kapitalmarkt ist grundsätzlich eine der sozialsten Ideen überhaupt. Es ist die Demokratisierung des Kapitals und ermöglicht uns allen bereits mit kleinen Beträgen an der Wertschöpfung ganzer Industrien und Regionen teilzunehmen. Der intuitive und einfache Weg von Own360 ist überzeugend und seit wenigen Wochen bin ich nun selbst aktives Mitglied der Community und bespare den Fonds monatlich.

Aus unternehmerischer Sicht finde ich das Geschäftsmodell spannend. Aufgrund der Größe der Community ist die Plattform für Unternehmen wertvoll um sich zu präsentieren. Durch diese Präsenz und die Aufarbeitung von Inhalten monetarisiert das Team von Own360 und ermöglicht es so ein kostengünstiges bzw. gratis Produkt für Anleger anzubieten. 

Der private und vorbörsliche Kapitalmarkt (Venture Capital, Private Equity, Alternatives) sollte ebenfalls zugänglicher werden, aber diesem Thema werde ich mich im Rahmen eines zukünftigen Memos widmen.

03. Dezember 2020